„Ich bin unendlich dankbar, dass die Maltherapie mir gewährt wurde, da ich davon sehr profitiere. Das Tun wie das Rückbetrachten des Gemalten ist eine unmittelbare Anschau­ungshilfe für Blockaden und eröffnet mir viel Zugang zu mir selbst. Ich kann von mir sagen, dass es mich sehr unterstützt, wieder zu einer Gesundung zu finden. Ich schöpfe viel Kraft von dem, was ich da mit den Farben tun kann, fühle mich innerlich erwärmt und zentriert.“

Was ist Maltherapie?

In einer Maltherapie gestaltet der Patient mehrere Bilder. Dabei stehen ihm unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Farben können in der Konsistenz von weich/flüssig bis hin zu fest reichen, von reinen Pflanzenfarben, Aquarellfarben, Leim und Acrylfarben bis hin zu Pastell/Ölkreiden und Bleistiften. Malgründe können ebenso unterschiedlichen Charakter und Formate haben. Aquarellpapiere von fein bis dick/saugfähig, Pastell/Zeichenpapiere und Leinwände verschieden grundiert.

Wie wirkt Maltherapie?

Bildentwicklung in vier Schritten

Farben haben einen starken Bezug zum Gefühlsleben des Menschen. Blau kann Kälte und Weite, Rot Wärme und Nähe fühlen lassen. Malen kann unterschiedliche Bedeutungen bekommen. Es kann sowohl eine Ausdrucks­möglichkeit für Gefühle sein als auch zuvor nicht gekannte eigene Emotionen erlebbar werden lassen und zur Anschauung bringen. Darüber hinaus kann der Gestaltende im Malen aktiv auf seine Gefühle Einfluss nehmen und so auch Körper und Gedankenleben erreichen.

Um in der Therapie eine gezielte Wirkung zu erreichen, wird die Auswahl der Materialien auf den Menschen abgestimmt. Verlangt der Patient z.B. nach lösend fließender Gestaltung oder nach festen Substanzen, die eine zusammen­ziehende Wirkung auf ihn haben, z.B. ein Aquarell in Naß-in-Naß-Technik oder ein Pastell, bei dem die leicht körnige Kreide mit den Fingern bzw. der Hand auf dem Blatt verstrichen wird. Mit der Wahl des Formates kann eingegangen werden auf ein mehr Zentrierendes -klein- gegenüber dem mehr Weitenden -groß-. mit der Wahl des Farbspektrums auf die angestrebten Wirkungen von Wärme bzw. Kälte.

Häufig fragt der Patient nach konkreten Übungen, die lindernd auf seine akuten Beschwerden wirken, z.B. eine Farbmeditation zur inneren Zentrierung, eine Lektion aus dem Formen­zeichnen zur Harmonisierung des Herzrhythmus oder ein bestimmtes Farbpigment zur positiven Einflussnahme auf eine Organtätigkeit.

Am Anfang können auch mehrere Bilder ohne Vorgaben stehen. Diese werden frei von Bewertung angeschaut und besprochen, woraus sich Anregungen und Ideen zu einer Fortsetzung ergeben, z.B. entwickelte eine Patientin aus dem Anfangsbild einer Blüte in vier Schritten den Weg zur Wurzel. Ein Patient mit Ängsten gab diesen in einem ersten Bild Ausdruck, um dann durch veränderte Farb- und Motivgestaltung weitere Bilder hin zu einer Heilung anzuschließen (siehe Abbildungen oben).

Bildreihe einer Patientin mit Rückenleiden